WIRBELLOSE

Foto: GOCCE, 2009, Lotusblüten, Acryl, Bindfaden

GOCCE, 2009, Lotusblüten, Acryl, Bindfaden

Foto: 12 NIDI, 2009, Kissen, Acryl, Hülsenfrüchte, Holz, 43 x 43 cm

12 NIDI, 2009, Kissen, Acryl, Hülsenfrüchte, Holz, 43 x 43 cm

Foto: COLLEZIONE II, 2009, Sammlungskasten, Acryl, Hülsenfrüchte, Wachs, 125 x 50 x 30 cm

COLLEZIONE II, 2009, Sammlungskasten, Acryl, Hülsenfrüchte, Wachs, 125 x 50 x 30 cm

Foto: UOVA, 2009, Watteeier, Acryl, Kupfer, Installationsansicht

UOVA, 2009, Watteeier, Acryl, Kupfer, Installationsansicht

Foto: DAMIGIANE GRANDE, Installationsansicht

DAMIGIANE GRANDE, Installationsansicht

Foto: NOCI, 2009, Pfirsichkerne, Acryl, Glas, Öl, Siegellack, Ø

NOCI, 2009, Pfirsichkerne, Acryl, Glas, Öl, Siegellack, Ø

Foto: DAMIGIANA I-IV, 2009, Glas, Öl, Acryl, Siegellack, pflanzliche Fundstücke, 25 x Ø 22 cm

DAMIGIANA I-IV, 2009, Glas, Öl, Acryl, Siegellack, pflanzliche Fundstücke, 25 x Ø 22 cm

Foto: COLLEZIONE I, 2009, Sammlungskasten, Acryl, Hülsenfrüchte, Wachs

COLLEZIONE I, 2009, Sammlungskasten, Acryl, Hülsenfrüchte, Wachs

Foto: MELOGRANO, 2009, Granatäpfel, Acryl

MELOGRANO, 2009, Granatäpfel, Acryl

Foto: VASI, 2009, Glas Öl, Acryl, pflanzliche Fundstücke, 12 x Ø 9 cm

VASI, 2009, Glas Öl, Acryl, pflanzliche Fundstücke, 12 x Ø 9 cm

Über das Projekt

WIRBELLOSE

von Schmetterlingen und anderen veränderlichen Dingen

Ausstellungsreihe im Garten der Schmetterlinge Sayn
vom 29. April bis 29. November 2009

Der Garten der Schmetterlinge, direkt neben dem Schloss Sayn gelegen, ist ein wunderbarer Ort. Umgeben von einem weitläufigen Park versetzt er die Besucher in eine märchenhafte, friedliche Welt in der buntschillernde Falter gaukeln.

Im Jahr 2009 wurde diese Welt um eine Dimension erweitert. Sechs Künstler aus den unterschiedlichsten Disziplinen näherten sich dem Thema „Wirbellose – von Schmetterlingen und anderen veränderlichen Dingen“, nicht nur um diese Traumwelt um eine Dimension zu erweitern, sondern auch um zu hinterfragen, um Bruchstellen im zarten Gefüge aufzuzeigen oder den wissenschaftlich-biologischen Aspekt in den Vordergrund zu stellen. Spätestens beim Spagat Kunst/Insekt wird offensichtlich wie fragil diese Welt ist, wie faszinierend und vielfältig. Wie sehr sie aber auch Schutz bedarf und wie harmonisch die Welten der kulturellen und der natürlichen Evolution harmonieren können.

mehr: http://www.wirbellose-kunstprojekt.blogspot.de

Anja Schindlers Kunst hat mich vom ersten Tag an interessiert.Als ich sie vor vielen Jahren traf, erregte zuerst ihr Markenzeichen, das starke Meeresblau meine Aufmerksamkeit. Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich dann bei ihr diese geniale Mischung aus Können, phantasievoller Kreativität und Vielseitigkeit. Aber auch die Person, die hinter diesen künstlerischen Arbeiten stand, weckte mein Interesse, und sehr bald verband uns eine Freundschaft.

Uns beide bewegte der Gedanke ob man Menschen gleichzeitig für Natur und Kultur begeistern könnte. Wir überlegten ob es möglich sei, dem in meinem Garten der Schmetterlinge zahlreich anzutreffenden »Natur Publikum« auch zeitgenössische Kunst im »Vorübergehen« näher zu bringen.

Anja Schindler war bereit dieses Experiment zu wagen. Sie entwickelte ein Ausstellungskonzept, das vorsah, ihre Arbeiten und die drei weiterer Künstler, umgeben von fliegenden Schmetterlingen inmitten einer tropischen Pflanzenwelt zu zeigen. Ein schwieriges Unterfangen, denn es bedeutete für alle sich mit viel Einfühlungsvermögen den Gegebenheiten zu nähern und wo nötig unterzuordnen. Dieser temporäre Kunstort verlangte – sowohl wegen der klimatischen Bedingungen eines Tropenhauses als auch des über das Jahr hinweg immer dichter werdenden Dschungels – ein außerordentliches Gespür zu entscheiden was möglich war oder wo man zurückhaltend sein musste, um die Kunst der Natur nicht zu stören. Auch das Verhalten der Tiere im Schmetterlingshaus, der Falter, des Leguans, der Land- und Wasserschildkröten, Wachteln, Finken und Koi-Karpfen erforderte Rücksichtnahme.

Es folgten viele Stunden der Diskussion, des Abwägens und der Arbeit bis die Ausstellung stand. Und dann konnten wir an der Reaktion der Besucher feststellen: Das interdisziplinäre Experiment die Kunst der Natur und die Kunst der Künstler zusammenzubringen war gelungen. Die Künstler hatten den Bezug zu den »Einwohnern« des Schmetterlingshauses hergestellt und schufen einen Spannungsbogen. Einige Zehntausend Besucher, die eigentlich »nur« die Schmetterlinge sehen wollten, konnten wir mit zeitgenössischer Kunst konfrontieren. Sie zeigten sich nicht irritiert, sondern neugierig, ihr Interesse an Kunst war geweckt.

Anja Schindler stellt ihre Arbeiten seit Jahren immer wieder an Orten aus, die vordergründig eher nicht zu moderner Kunst passen, im Ägyptischen Museum in Bonn, im Übersee Museum Bremen oder eben im Sayner Garten der Schmetterlinge. Sie versteht es ihre Kunst durch intensives Beschäftigen mit dem Ausstellungsort so einzubringen und Gegensätzliches wie auch Gemeinsames so herauszuarbeiten, dass letztlich jede Einrichtung durch sie und ihre Werke bereichert wird. So hoffen auch viele unserer naturaffinen Gäste auf mehr Gemeinsames an Natur und Kunst.

http://www.wirbellose-kunstprojekt.blogspot.de/

Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein

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